In Frankreich ist die Jagd ein Thema, das die Meinungen spaltet. Am 9. Januar 2023 hat die Regierung eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, um die Ausübung dieses Hobbys besser zu regeln und die Zahl der Unfälle zu senken. Unabhängig davon, ob Sie Jäger sind oder nicht, möchten wir Ihnen in fünf Fragen ein besseres Verständnis des Sicherheitsplans der Regierung vermitteln.
1- Ist die Jagd an bestimmten Tagen verboten?
Am 9. Januar 2023 stellte die Staatssekretärin für Ökologie und Biodiversität, Bérangère Couillard, rund 15 Maßnahmen vor, die größtenteils auf die Informationsmission des Senats zurückgehen, die Ende 2021 im Anschluss an eine Petition, die ein Verbot der Jagd an Sonntagen und Mittwochs forderte, ins Leben gerufen worden war.
Schließlich nahm die Regierung die Idee eines jagdfreien Tages nicht in ihren Sicherheitsplan auf und zog, in den Worten der Staatssekretärin für Ökologie, eine verstärkte Sicherheit an sieben Tagen in der Woche vor.
Diese Ankündigung wurde von den Jägern im Hexagon mit Erleichterung aufgenommen, da sie ihrem Lieblingshobby nun auch am Sonntag nachgehen können.
2- Werden sich die Vorschriften, die den Rahmen für die Jagd bilden, ändern?
Die wichtigste Maßnahme dieses Plans zur Sicherung der Jagdausübung ist die Einführung von Sanktionen für den Missbrauch von Alkohol und Drogen.
Die Umsetzung dieser Maßnahme wird in zwei Schritten erfolgen. Die Regierung plant nämlich, zu Beginn des Jahres ein Bußgeld für den Missbrauch von Alkohol und Drogen bei der Jagd einzuführen.
Anschließend soll ein Vergehen, das Jagdhandlungen unter übermäßigem Alkoholeinfluss bestraft, auf gesetzlichem Wege durch einen Gesetzesvorschlag des Berichterstatters der Senatsmission Patrick Chaize (LR) eingeführt werden.
Die Sanktionen bei schweren Unfällen sollen ebenfalls verschärft werden, indem der Jagdschein für eine bestimmte Zeit entzogen oder sogar verboten wird, ihn erneut zu beantragen.
3- Wie wird die Ausbildung von Jägern verbessert?
Ein weiterer wichtiger Punkt dieses Sicherheitsplans betrifft die Ausbildung von Jägern in grundlegenden Sicherheitsregeln.
Bei der 2019 eingeführten zehnjährigen Auffrischung wird der theoretische Teil durch den praktischen Umgang mit der Waffe ergänzt werden.
Dank dieser Maßnahme soll jeder zweite Jäger bis 2025 und alle Jäger bis 2029 [im praktischen Umgang mit Waffen] geschult werden, so die Prognose der Regierung.
Darüber hinaus werden Organisatoren von Treibjagden verpflichtet sein, eine spezielle Ausbildung durch die Jagdverbände zu erhalten.
4- Werden sich die Sicherheitsregeln ändern?
Für diesen Plan zur Sicherung der Jagd hat die Regierung auch einen weiteren Vorschlag des Senats aufgegriffen, der darauf abzielt, die Sicherheitsregeln in ganz Frankreich einheitlich zu gestalten.
Die Staatssekretärin für Ökologie und Biodiversität Bérangère Couillard kündigte bereits an, dass 'der Staat einen gemeinsamen Rahmen für das ganze Land [...] ab der Saison 2023-2024 festlegen wird.'.
Dabei wird es insbesondere um die allgemeine Verwendung von Leuchtwesten, die Erinnerung an die Sicherheitsregeln vor jeder Treibjagd, die Einhaltung des Schusswinkels von 30 Grad und das Verbot von nicht-fichierenden Schüssen gehen.
Die Empfehlung des Senats, die Jagd an andere Sportarten, die mit einer Waffe ausgeübt werden, wie Sportschießen, Tontaubenschießen oder Ski-Biathlon, anzupassen, bei denen ein jährliches Zertifikat vorgelegt werden muss, wurde von der Regierung für die Jäger hingegen nicht übernommen.
5- Wie wird die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gewährleistet?
Um die Sicherheit von Spaziergängern und anderen Naturnutzern zu erhöhen, plant die Regierung die Entwicklung einer mobilen Anwendung, die im Herbst 2023 auf den Markt kommen soll.
Diese App wird die Aufgabe haben, die breite Öffentlichkeit, insbesondere Wanderer, Jogger und Mountainbiker, besser zu informieren.
Konkret soll dieses Tool, dessen Schaffung durch den Auftrag des Senats angeregt wurde, jedem Franzosen ermöglichen, die nicht bejagten Gebiete und Zeiten in seiner Nähe zu identifizieren.
Eine digitale Plattform 'wird die Informationen zentralisieren und Open Data sein, um den Austausch mit bestehenden Anwendungen zu erleichtern', die von der Öffentlichkeit bereits für die Ausübung von Natursportarten genutzt werden.
Um die Wirksamkeit dieses Systems zu gewährleisten, wird die Meldung von Gemeinschaftsjagden verpflichtend sein, so die Mitteilung des Ministeriums.