Sport: Die Pilates-methode In 4 Fragen
Mit 800 Pilates-Zentren weltweit, davon allein 500 in den USA, erfreut sich die Pilates-Methode großer Beliebtheit. Diese Disziplin, die die tiefen Muskeln beansprucht, ist ein umfassender, effektiver und zugänglicher Sport. Hier ist alles, was man über diese Methode in 4 Fragen wissen muss.
1- Wer hat die Pilates-Methode erfunden?
Die Methode Pilates ist nach ihrem Schöpfer Joseph Pilates benannt, der 1880 in Deutschland geboren wurde.
Der Erfinder dieser Methode betrieb bereits im Alter von 14 Jahren Sport, insbesondere Krafttraining, um seine schwache Konstitution und Gesundheit zu stärken. Durch diese Praxis erlangte er ein tiefes Verständnis der menschlichen Anatomie. Sein regelmäßiges Training machte ihn zu einem erfolgreichen Athleten. Er übte unter anderem die Berufe eines Boxers, Selbstverteidigungstrainers und Akrobaten in einem Zirkus aus.
Während des Ersten Weltkriegs wurde der Deutsche Joseph Pilates in ein Internierungslager im Vereinigten Königreich gebracht. In der Enge seines Gefängnisses begann er, eine Methode des Bodenturnens zu entwickeln, die nur wenig Ressourcen erfordert.
Er testete auch die von ihm erfundenen Übungen an seinen Mitgefangenen, und die Gefangenen, die dieses körperliche Training absolvierten, widerstanden einer Grippeepidemie, was der Methode zu Bekanntheit verhalf.
Joseph Pilates konnte seine Methode weiter verbessern, indem er während des Krieges als Krankenpfleger arbeitete. Er nutzte sie, um den Muskelschwund bei verletzten und immobilisierten Soldaten zu verhindern.
In den frühen 1920er Jahren wanderte er in die USA aus, wo er 1926 sein erstes Fitnesscenter eröffnete. Ab den 1980er Jahren erlangte seine Methode einen großen Erfolg und begann als Rehabilitationsmethode vom Sportmedizinischen Zentrum des Saint Francis Memorial Hospitals in San Francisco eingesetzt zu werden.
2- Was sind die grundlegenden Prinzipien der Pilates-Methode?
Dank verschiedener Übungen zielt die Pilates-Methode darauf ab, die Muskulatur auszugleichen, indem schwache Muskeln aktiviert und überdehnte Muskeln entspannt werden. Dadurch wird ein Bewusstsein für den Körper und die Funktionsweise der Muskeln geschaffen, die Schüler lernen, isoliert zu arbeiten.
Auch die Atmung wird bei allen Bewegungen beansprucht. Sie spielt eine grundlegende Rolle in dieser Methode, ebenso wie die Haltung und Ausrichtung des Körpers. Die Übungen konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Bauch, Gesäß und Becken.
Die Methode umfasst über 500 Übungen, die am Boden ausgeführt werden können, gegebenenfalls mit speziell für das Pilates-Training entwickelten Geräten wie dem Ball, dem Pilates-Ring oder der Rolle.
3- Was sind die Vorteile der Pilates-Methode?
Die Pilates-Methode verbessert Kraft, Flexibilität, Koordination und Haltung. Sie kann als vollständiger Sport oder als ergänzende Aktivität zu einer anderen Sportart oder zur Rehabilitation praktiziert werden.
Diese Praxis ist besonders effektiv zur Korrektur von Haltungsproblemen. Da sie die Bauchmuskeln stärkt, lindert sie Rückenschmerzen, insbesondere Lendenwirbelsäulenschmerzen. Sie hilft auch dabei, Muskelverspannungen abzubauen und den Stress zu reduzieren.
Diese Methode ist in jedem Alter vorteilhaft und besonders für Senioren geeignet, da sie ihnen ermöglicht, ihre Muskeln sanft zu stärken und gleichzeitig ihre Gesamthaltung, Gleichgewichtssinn und Wohlbefinden zu verbessern.
4- Für wen ist die Pilates-Methode geeignet?
Jeder kann von den Vorteilen der Pilates-Methode profitieren, einschließlich derjenigen, die einen sitzenden Lebensstil haben und wieder in Form kommen möchten. Diese sanfte, aber anspruchsvolle Gymnastik ist eine gute Möglichkeit, sich in jedem Alter nach einer Krankheit oder einer Geburt wieder fit zu machen.
Es gibt keine Kontraindikationen bei Rückenschmerzen oder einem bestimmten Alter, da Joseph Pilates selbst seine Übungen auch nach dem 80. Lebensjahr weiter praktizierte!
Diese Methode passt sich allen Krankheiten und Körperformen an. Die Hauptkontraindikationen betreffen Personen mit schwerer Osteoporose oder schweren Rückenproblemen.
