Als Programm, das 2017 auf arte.tv gestartet wurde, macht Streetphilosophy diese Disziplin zugänglich und spielerisch. Wie der Titel schon sagt, bringt diese Dokumentarserie die Philosophie auf die Straße. Die einzelnen Episoden erforschen Schlüsselkonzepte in Form von 27-minütigen Kurzfilmen, die in Berlin gedreht wurden.
Vielleicht gehören Sie zu den vielen Menschen, die glauben, dass Philosophie für sie zu abstrakt und konzeptuell ist... Dabei ist diese Disziplin, die sich mit allen Facetten des Daseins auseinandersetzt, für jeden geeignet.
Das Programm Streetphilosophy, das auf arte.tv zu entdecken ist, hat den Ehrgeiz, die philosophische Debatte auf die Straße zu bringen, um diese Reflexion konkreter und leichter verständlich zu machen.
Jede Episode dieser Dokumentarserie stellt eine philosophische Frage und versucht, sie ohne Kopfzerbrechen zu beantworten, in einem Schwarz-Weiß-Video, das weniger als 30 Minuten dauert und wie ein Videoclip aussieht...
Seit seiner Gründung wurde das Programm abwechselnd von drei jungen Berlinern moderiert: Jonas Bosslet, Milosz Paul Rosinski und der Bloggerin und Journalistin Ronja von Rönne.
Die Mechanik der Sendung ist immer gleich. Der Moderator beginnt damit, sich (selbst) eine grundlegende Frage über das Leben, die Liebe, die Menschen... zu stellen, und versucht dann, Antworten nicht in einem philosophischen Buch, sondern auf der Straße zu finden, genauer gesagt im geschäftigen Treiben der verschiedenen Berliner Bezirke!
Wenn man dem Konzept von Streetphilosophy Glauben schenkt, findet man die Antworten auf die existenziellen Fragen, die uns quälen, nicht unbedingt in der Bibliothek bei den großen Denkern der Geschichte des Fachs, sondern inmitten von Menschen wie du und ich.
So wie Sokrates in Platons Schriften seine Mitbürger anspricht, sprechen die Moderatoren dieses Programms Menschen auf der Straße, in der U-Bahn oder in einer Bar an und verwickeln Individuen mit ganz unterschiedlichem Profil in ein Gespräch...
Streetphilosophy auf arte.tv tut alles, um Philosophie zugänglich und keineswegs langweilig zu machen. Dieses originelle Konzept ermöglicht es dem Moderator, die Ansichten von Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund zu einem bestimmten Thema, einer Aufforderung oder einem Zitat zu sammeln...
In der Episode über das Böse werden beispielsweise Journalisten befragt, die auf Gerichtsfälle spezialisiert sind, doch die Form dieses Austauschs ist viel lockerer als ein klassisches Fernsehinterview.
Auf arte.tv (Link unten) finden Sie Episoden, die sich mit so unterschiedlichen Themen wie Arbeit, Reichtum, Faulheit oder Sprache befassen. Doch bei jedem Thema setzt dieses Programm auf einen informellen Austausch, der authentischer und natürlicher ist als das, was man sonst im Fernsehen zu sehen gewohnt ist.
Wie Sokrates in der Antike geben diese 'Straßenphilosophen' nicht unbedingt eine Antwort, sondern ermöglichen es dem Zuschauer, die Überlegungen zu einer Frage zu vertiefen.
Die Arte-Serie Streetphilosophy wurde mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, der Fernsehproduktionen in Deutschland würdigt. Hinter dieser originellen Sendung stehen zwei leidenschaftliche Regisseure: Simon Hufeisen und Dominik Bretsch, wobei letzterer übrigens ... Philosophie an der Universität studiert hat!
Das Programm verdankt einen Teil seines Erfolgs der Sorgfalt, mit der es umgesetzt wurde. Jeder kleine Film von etwa 30 Minuten Länge weist eine sehr ausgefeilte Ästhetik in Schwarz-Weiß zu jazziger Musik auf.
Sowohl formal als auch inhaltlich scheut sich dieses Fernseh-UFO nicht, die Philosophie zu entstauben und den Zuschauer anzusprechen, um ihn besser zum Nachdenken anzuregen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arte uns hier einen philosophischen Nugget bietet, der für Teenager, die das Abitur machen, nützlich und für alle Altersgruppen heilsam ist!