Nach einem Cyberangriff auf die Zahlungsabwickler Viamedis und Almerys sind über 33 Millionen Franzosen Opfer eines Datenraubes. Möglicherweise gehören Sie zu den Versicherten, deren persönliche Daten und Sozialversicherungsnummer gestohlen wurden. Hier sind die richtigen Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, wenn man von diesem Angriff betroffen ist.
Wie kann man feststellen, ob man betroffen ist?
Der Cyberangriff auf die Versicherungen Viamedis und Almerys ist die größte Sicherheitslücke, die jemals Frankreich getroffen hat. Diese beiden Betreiber, die für die Abwicklung der Direktzahlung für Krankenversicherungen zuständig sind, wurden im Abstand von 5 Tagen angegriffen.
Dieser Hack, der Ende Januar stattfand, betrifft mehr als 33 Millionen Menschen, das entspricht fast der Hälfte der französischen Bevölkerung. Das Unternehmen Viamedis, das unter anderem Malakoff Humanis und Vyv gehört, wickelt allein die Direktzahlung für 84 verschiedene Zusatzversicherungen und 20 Millionen Sozialversicherte ab.
Um herauszufinden, ob Sie von diesem Datenleck betroffen sind, ist es am einfachsten, sich schnell an Ihre Krankenversicherung zu wenden.
Wenn Sie zu den Versicherten gehören, deren Daten gestohlen wurden, ist es wahrscheinlich, dass Ihre Krankenversicherung Ihnen bereits eine E-Mail oder SMS zu diesem Thema geschickt hat. Tatsächlich haben die von dieser Sicherheitslücke betroffenen Zusatzversicherungen gesetzlich die Pflicht, die Versicherten darüber zu informieren. Nehmen Sie diese Nachrichten ernst, denn es handelt sich nicht um Scherze.
Welche Daten wurden von den Hackern gestohlen?
Nach dem Cyberangriff auf die Krankenkassen Viamedis und Almerys wurde eine Untersuchung durch die CNIL (Nationale Kommission für Informatik und Freiheiten) eröffnet.
Laut CNIL wurden die gestohlenen persönlichen Daten der Versicherten und ihrer Familien wie folgt erfasst:
• Personenstand
• Geburtsdatum
• Sozialversicherungsnummer
• Name der Krankenkasse
• abgeschlossene Vertragsleistungen.
Die Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Bankdaten und medizinischen Daten der Versicherten wurden hingegen nicht von diesem massiven Datenleck betroffen.
Das bedeutet, dass die Hacker Ihre Bankdaten nicht direkt verwenden können, um Ihr Girokonto zum Beispiel zu leeren. Jedoch wird diese Sicherheitslücke Betrugsversuche wie Phishing oder Identitätsdiebstahl erleichtern.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen?
Wenn Sie zu den 33 Millionen Franzosen gehören, die vom Cyberangriff auf die Krankenkassen Viamedis und Almerys betroffen sind, sollten Sie äußerst vorsichtig sein, wenn Sie Ihre E-Mails öffnen, um nicht Opfer eines Online-Betrugs zu werden.
Klicken Sie niemals auf einen verdächtigen Link in einer E-Mail, die angeblich von Ihrer Krankenkasse stammt! Seien Sie auch vorsichtig bei Anhängen: Die Krankenversicherung sendet niemals solche.
Wenn eine E-Mail von Ihrer Krankenkasse zu kommen scheint, Ihnen aber ungewöhnlich oder seltsam erscheint, ist es ratsam, direkt Ihre Krankenkasse anzurufen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich für diese Nachricht verantwortlich ist.
Die CNIL ruft die von diesem Cyberangriff betroffenen Versicherten zur größten Vorsicht in den kommenden Monaten auf, insbesondere bei Anfragen zu Krankenkostenerstattungen. Wenn Sie per E-Mail oder Telefon von jemandem kontaktiert werden, der vorgibt, ein Mitarbeiter Ihrer Krankenkasse zu sein, geben Sie keine Bankdaten weiter!
Um Nachrichten und Dokumente mit Ihrer Krankenkasse auszutauschen, verwenden Sie immer Ihren persönlichen Bereich über die mobile App oder die Website Ihres Krankenversicherers.
Schließlich sollten Sie regelmäßig die Bewegungen (Abbuchungen und Geldabgänge) auf Ihren verschiedenen Bankkonten überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie kein Opfer von Online-Betrug sind. Bei geringstem Zweifel wenden Sie sich sofort an Ihre Bank.
Sie können jedoch beruhigt sein: Auch wenn Sie zu den Opfern dieses Cyberangriffs gehören, können Sie weiterhin Ihre Krankenversicherungskarte und Ihre Krankenkassenkarte bei verschiedenen Gesundheitsbehandlungen verwenden.
Nur bestimmte Optiker und Hörgeräteakustiker können Ihnen vorübergehend keine direkte Abrechnung für Ihre Brillen anbieten, da die Plattformen Viamedis und Almerys vorübergehend geschlossen sind. Aufgrund der Deaktivierung dieser beiden Websites können Optiker keine Erstattungsanträge stellen.
Daher müssen Personen, die dringend Kontaktlinsen oder Brillen benötigen, die Kosten im Voraus tragen. Das bedeutet, dass sie den vollen Preis für diese Produkte zahlen und dann auf Rückerstattung warten müssen. Die Wiederinbetriebnahme der beiden Plattformen für Direktabrechnung wird noch mehrere Tage dauern.