Laut Bill Gates könnten schnelle Fortschritte in der künstlichen Intelligenz herkömmliche Suchmaschinen wie Google überflüssig machen. In 25 Jahren hat sich dieses unverzichtbare Suchwerkzeug kaum verändert. Aber die Einführung von KI könnte unsere Art des Suchens und Einkaufens im Web radikal verändern. Wir erklären, wie ChatGPT- oder Bard-Schnittstellen bald Suchmaschinen ersetzen könnten.
Laut Bill Gates wird die schnelle Entwicklung künstlicher Intelligenz unsere Gewohnheiten bei der Internetrecherche und beim Online-Shopping grundlegend verändern.
Auf der Veranstaltung AI Forward 2023 in San Francisco sagte der Microsoft-Gründer voraus, dass Internetnutzer bald keine klassischen Suchmaschinen oder Online-Shopping-Plattformen wie Amazon mehr benötigen werden.
Heute nutzen die Menschen Google immer häufiger nicht, um eine bestimmte Webseite zu finden, sondern um eine Frage zu beantworten. Bald werden jedoch Conversational Robots wie ChatGPT in der Lage sein, alle unsere Fragen und Bedürfnisse zu beantworten.
In nur wenigen Monaten hat ChatGPT die Suche nach Keywords und die Ergebnisseiten von Google, auf denen man eine Liste von Links durchsuchen muss, überflüssig gemacht. Es scheint mühsam und zeitaufwendig, diese verschiedenen Links nacheinander zu öffnen, wenn es einfacher ist, mit einem Chatbot zu sprechen und direkt eine Antwort zu erhalten.
Angesichts der Veränderung durch Conversational Robots wie ChatGPT haben die historischen Akteure des Webs begonnen, ihre eigenen Tools zu modifizieren. Microsoft hat den Weg geebnet, indem es einen Chatbot, der auf ChatGPT modelliert ist, in seine Suchmaschine Bing integriert hat. Das neue Bing, das Anfang Mai 2023 gestartet wurde, beantwortet direkte Fragen von Internetnutzern, indem es eine Zusammenfassung der verfügbaren Informationen liefert, gefolgt von Links und Ideen für eine direkte Diskussion mit dem Conversational Robot. Google hat seinerseits schnell reagiert, indem es seine Suchmaschine mit generativer KI aufgerüstet hat. Die Entwicklungsteams von Google haben sich ins Zeug gelegt, um ihre Suchmaschine mit einer KI namens Magi zu integrieren, die auf dem Chatbot Bard basiert. Diese neue Version von Google soll schrittweise für Testnutzer geöffnet werden, zunächst nur in den USA. Es wurde noch kein offizielles Veröffentlichungsdatum bekannt gegeben.
Sie fragen sich vielleicht, was diese Neuerungen für Internetnutzer wie Sie und mich ändern werden... Mit diesen neuen Tools müssen Sie bei der Suche nach einer Antwort auf eine Frage nicht mehr Ihre Anfrage in Schlüsselwörter zerlegen. Die mit künstlicher Intelligenz betriebene Suchmaschine übernimmt den größten Teil der Arbeit für Sie.
Und wenn die Antwort nicht zufriedenstellend ist, haben Sie immer noch die Möglichkeit, die Ergebnisse durch zusätzliche Fragen zu verfeinern.
Elizabeth Reid, Vice President von Google für die Suchmaschine, erklärte diese neue Art der Online-Informationssuche folgendermaßen: "Wir versuchen, den Prozess natürlicher und intuitiver zu gestalten, so einfach wie das Stellen einer Frage an einen Freund, der Experte in allen Bereichen ist."
Google und Microsoft haben auch begonnen, generative KI-Tools in ihre verschiedenen Dienste von der Cloud bis zur Bürosoftware zu integrieren.
Wenn Sie befürchten, dass die berühmte Google-Suchleiste aufgrund künstlicher Intelligenz von Ihren Bildschirmen verschwindet, seien Sie beruhigt! Die Suche nach Schlüsselwörtern auf Google wird nicht über Nacht verschwinden.
Bereits mit der Einführung von Google-, Alexa- und Siri-Sprachassistenten hatte man befürchtet, dass sich alles ändern würde und die Menschen nur noch mit Maschinen sprechen würden. Aber das ist nicht passiert.
Allerdings könnte der Aufstieg der generativen KI das Internet-Werbemodell und die Anzahl der Klicks in Frage stellen. Dank Chatbots können Benutzer die Antwort oder das Produkt finden, das sie benötigen, ohne auf Links klicken zu müssen.
Die große Frage, der sich Google und andere Web-Akteure gegenübersehen, lautet: Kann man die Suchwerkzeuge durch KI revolutionieren, ohne Werbeeinnahmen zu verlieren? Elizabeth Reid sagte dazu: "Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber ich denke, dass Werbung weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird."