Wenn Halloween näher rückt, blühen Kürbisse und Kürbisgewächse aller Art in den Regalen. Aber Vorsicht: Anders als oft angenommen, sind nicht alle Kürbisse essbar! Einige bitter schmeckende Kürbisgewächse können eine mitunter schwere Lebensmittelvergiftung verursachen. Wir erklären Ihnen, wie Sie die giftigen Kürbissorten, die auch als Bitterkürbisse bezeichnet werden, erkennen können.
Was sind die Symptome einer Kürbisvergiftung?
Beim Kauf oder Anbau von Kürbisgewächsen muss man auf Vergiftungen achten, denn einige Kürbisse enthalten stark reizende und bittere Substanzen, die Cucurbitacine genannt werden.
Diese Toxine werden von wilden Kürbissen natürlich abgesondert, um Insekten und Fressfeinde wie Raupen abzuwehren. Für den Menschen sind sie jedoch gefährlich, zumal sie durch das Kochen des Gemüses nicht beseitigt werden.
Bei Verschlucken verursachen diese giftigen Stoffe Verdauungsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und manchmal blutigen Durchfall. Sie können zu schwerer Dehydrierung führen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht.
Welche Kürbisgewächse sind giftig?
Bittere Kürbisse, die man auf keinen Fall essen sollte, sind zunächst einmal Koloquinte oder Zierkürbis.
Im Herbst sieht man viele Koloquinthen auf den Märkten, aber man sollte wissen, dass sie nicht essbar sind und zu rein dekorativen Zwecken verkauft werden.
Auch wenn sie manchmal in der Obst- und Gemüseabteilung von Supermärkten angeboten werden, achten Sie auf die Etiketten und verwechseln Sie sie auf keinen Fall mit Kürbissen, die für Lebensmittel bestimmt sind!
Welche Risiken birgt der Anbau von Kürbissen?
Auch beim Anbau von Kürbisgewächsen im heimischen Gemüsegarten besteht die Gefahr einer Bitterkürbisvergiftung.
Es kommt nämlich vor, dass einige selbst angepflanzte Kürbisse durch Hybridisierung mit wilden Kürbissen unverträglich für den Verzehr werden.
Dieses Hybridisierungsphänomen kann auftreten, wenn bittere und essbare Sorten im selben oder in benachbarten Gemüsegärten nebeneinander vorkommen und kreuzbestäubt werden.
Das Risiko, dass Ihre Kürbisse giftig werden, steigt, wenn Sie die Samen sammeln und sie Jahr für Jahr wieder aussäen.
Beachten Sie auch, dass es umso leichter ist, sich zu vergiften, da unessbare Kürbisse, die aus einer Kreuzung hervorgegangen sind, genau so aussehen wie essbare Kürbisse! Diese Früchte in Form einer gewöhnlichen Zucchini oder eines Butternut-Kürbisses sind von der Pflanze produzierte Köder, um Insekten zu täuschen.
Der einzige Unterschied ist ihr bitterer Geschmack, der Sie alarmieren sollte. Verantwortlich für diesen bitteren Geschmack sind Toxine, die sogenannten Cucurbitacine.
Laut den französischen Giftnotrufzentralen waren 54 % der 353 Vergiftungsfälle, die zwischen 2012 und 2016 registriert wurden, auf einen bitteren Kürbis zurückzuführen, der im heimischen Gemüsegarten geerntet wurde.
Wie kann man das Risiko einer Vergiftung begrenzen?
Um eine Lebensmittelvergiftung durch Bitterkürbisse zu vermeiden, sollten Sie sich merken, dass Koloquinte oder Zierkürbisse alle giftig sind und niemals verzehrt werden sollten. Wenn Sie sich beim Kauf unsicher sind, wenden Sie sich an einen Verkäufer.
Wenn Sie Kürbis kochen, egal ob Sie ihn im Handel gekauft oder in Ihrem eigenen Garten angebaut haben, ist es ratsam, ein kleines Stück des Gemüses roh zu probieren. Wenn der Geschmack bitter ist, spucken Sie ihn aus und werfen Sie den Kürbis weg! Sie sollten ihn nicht verzehren, auch nicht gekocht.
Seien Sie schließlich auch wachsam, wenn Sie Kürbisgewächse im heimischen Gemüsegarten anbauen. Verzehren Sie niemals wilde Kürbisse, die spontan gewachsen sind.
Vermeiden Sie es auch, Samen aus früheren Ernten zu sammeln, um diese wieder auszusäen. Um das Risiko einer Vergiftung zu begrenzen, ist es sicherer, jedes Jahr neue Kürbissamen zu kaufen.
Was tun bei einer Vergiftung?
Wenn Ihre Familienmitglieder Anzeichen einer Bitterkürbisvergiftung aufweisen, kontaktieren Sie eine Giftnotrufzentrale oder suchen Sie schnell einen Arzt auf.
In medizinischen Notfällen wählen Sie die 112 oder die 15.
Werfen Sie den belasteten Kürbis nicht weg, damit Experten ihn analysieren können.