In Frankreich müssen alle Bauhandwerker eine zehnjährige Haftpflichtversicherung abschließen. Wenn Sie zu den Bauunternehmern gehören, die vom Spinetta-Gesetz betroffen sind, bieten wir Ihnen an, diese obligatorische Versicherung in 5 Fragen vollständig zu verstehen.
Die zehnjährige Haftpflichtgarantie ist eine Versicherung, die die Reparatur von Schäden abdeckt, die bis zu zehn Jahre nach der Abnahme der Arbeiten auftreten.
Diese Versicherung ermöglicht es dem Handwerker, im Falle von Schäden an einem Bauwerk oder einer Renovierung, an der er gearbeitet hat, abgesichert zu sein. Sie muss vor Beginn der Baustelle abgeschlossen werden, um Mängel abzudecken, die bei der Abnahme der Arbeiten nicht erkennbar waren.
Ein Baufachmann kann nämlich für alle Schäden verantwortlich gemacht werden, die die Solidität des Bauwerks beeinträchtigen oder es für seinen Zweck ungeeignet machen, während einer unveränderlichen Dauer von 10 Jahren nach der Abnahme der Arbeiten.
In Frankreich hat das Gesetz vom 4. Januar 1978, auch bekannt als Spinetta-Gesetz, zwei Versicherungen obligatorisch gemacht:
• die zehnjährige Haftpflichtversicherung für Bauhandwerker.
• die Bauleistungsversicherung für den Bauherrn.
Dieses Gesetz vermutet die Haftung der Bauhandwerker, sobald ein Schaden an einem Gebäude auftritt, an dem sie beteiligt waren. Es schreibt daher vor, dass alle Bauunternehmer, Gesellschaften oder Handwerker, die Bau- oder Renovierungsarbeiten durchführen, einen zehnjährigen Versicherungsvertrag abschließen müssen.
Sie sind von dieser gesetzlichen Verpflichtung betroffen, wenn Sie ein Handwerker sind und Bau- oder Renovierungsarbeiten für einen Bauherrn durchführen. Die zehnjährige Garantie betrifft die meisten Berufe im Bauwesen, zum Beispiel Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Stuckateure-Trockenbauer, Installateure und Fliesenleger.
Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel sind:
• Handwerker, die kleinere Reparaturen durchführen, auch wenn sie für diese Reparaturen im Schadensfall weiterhin verantwortlich sind.
• Subunternehmer, die nicht direkt mit dem Bauherrn verbunden sind. Für sie ist diese zehnjährige Versicherung nicht obligatorisch, wird jedoch dringend empfohlen, um sich gegen mögliche Klagen zu schützen.
Die zehnjährige zivilrechtliche Haftung deckt Schäden ab, die die Solidität des Bauwerks und/oder seine Nutzung beeinträchtigen könnten für einen Zeitraum von 10 Jahren nach der Abnahme der Arbeiten.
Diese Garantie wird durch den Konkurs des Bauunternehmers nicht beeinträchtigt. Selbst wenn das Unternehmen, das die Arbeiten ausgeführt hat, Konkurs angemeldet hat, kann der Bauherr diese Garantie bei dem Versicherer geltend machen, dessen Kontaktdaten auf der vom Bauunternehmer ausgestellten Versicherungsbescheinigung angegeben sind.
Diese für Handwerker im Bauwesen in Frankreich unverzichtbare Versicherung schützt sowohl die Baufachleute als auch ihre Kunden, indem sie eine schnelle Reparatur im Falle von schweren Mängeln garantiert, die die Solidität des Bauwerks beeinträchtigen und es unbewohnbar oder ungeeignet für den vorgesehenen Gebrauch machen können.
Diese Deckung erstreckt sich auf verborgene Mängel, die nach Abschluss der Arbeiten auftreten, selbst wenn der Handwerker keine vorsätzliche Schuld begangen hat, wie zum Beispiel Risse in den Fundamenten, Dichtigkeitsmängel und Wassereinbrüche…
Die Nichteinhaltung dieser Versicherungspflicht setzt Handwerker zivil- und strafrechtlichen Sanktionen aus. Jeder Bauunternehmer, der keine zehnjährige Haftpflichtversicherung abschließt, riskiert Sanktionen von bis zu 6 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 75.000 €.
Zu beachten: Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass diese Sanktionen ausschließlich für professionelle Bauunternehmer gelten. Sie gelten nicht für eine natürliche Person, die ein Wohnhaus baut, um es selbst zu bewohnen oder es von ihrem Ehepartner, ihren Vorfahren, Nachkommen oder denen ihres Ehepartners bewohnen zu lassen.
Für Bauunternehmen in der Gründungsphase kann der Abschluss einer zehnjährigen Haftpflichtversicherung eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, weshalb es wichtig ist, die Angebote sorgfältig zu vergleichen, bevor man diese Versicherung abschließt.
Einige Versicherungsgesellschaften wie April bieten günstigere Tarife für junge Unternehmen an. Wenn Sie also ein Handwerker sind, der von dieser gesetzlichen Verpflichtung betroffen ist, sollten Sie darauf achten, nur die Garantien auszuwählen, die der tatsächlichen Tätigkeit Ihres Unternehmens entsprechen, und mehrere Angebote zu vergleichen.
Auch wenn diese Berufshaftpflichtversicherung eine nicht unerhebliche Belastung für ein Unternehmen in der Gründungsphase darstellt, sollten Sie bedenken, dass diese Ausgabe eine notwendige Investition ist, um Ihr Unternehmen zu schützen und seine langfristige Beständigkeit zu gewährleisten.