Am 6. Oktober stellte die Regierung ihren Plan zur Energieeinsparung vor, der verhindern soll, dass es in diesem Winter zu Stromausfällen kommt. Wir stellen Ihnen fünf der wichtigsten Maßnahmen vor, die Frankreich dabei helfen sollen, seinen Energieverbrauch zu senken.
1- Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung
Um Energieeffizienz in Frankreich zu erreichen, möchte die Regierung, dass die öffentlichen Verwaltungen mit gutem Beispiel vorangehen.
So hat sie beschlossen, das Warmwasser in öffentlichen Sanitäranlagen abzustellen, außer für Duschen. Dazu muss man wissen, dass der Warmwasserverbrauch in öffentlichen Gebäuden 10 % des gesamten Energieverbrauchs des Staates ausmacht.
Die Regierung hat außerdem ein Budget von 150 Millionen Euro bereitgestellt, um Wärmesanierungs- und Isolierungsarbeiten in öffentlichen Gebäuden durchzuführen. Diese Summe soll den Einbau von Isolierungen, aber auch von LED-Lampen und intelligenten Thermostaten ermöglichen.
Sollte es in diesem Winter zu einer starken Belastung der Strom- und Gasnetze kommen, müssen die öffentlichen Verwaltungen die Heizung auf 18°C statt der derzeit empfohlenen 19°C senken, und zwar sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.
2- Anreize für Telearbeit
Um in diesem Winter Energieeffizienz zu erreichen, plant die Regierung außerdem, Beamte zur Telearbeit anzuregen. Durch das Arbeiten aus der Ferne werden die Reisetätigkeit eingeschränkt und die Ausgaben für Heizung und Beleuchtung in den Büros gesenkt.
Der Anreiz zur Telearbeit wird hauptsächlich finanzieller Natur sein, da das Ministerium für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Telearbeitsvergütung um 15 % angekündigt hat. Sie ist derzeit auf 2,50 € festgelegt und wird Anfang 2023 auf etwa 2,88 € steigen.
Sollte sich diese Maßnahme als wirksam bei der Senkung des Energieverbrauchs erweisen, könnte sie auch auf Beschäftigte im Privatsektor ausgeweitet werden.
3- Das Verbot von Lichtwerbung zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens
Eine weitere der fünf wichtigsten Maßnahmen der Regierung ist das Verbot von Lichtwerbung zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens in allen französischen Städten, mit Ausnahme von Werbung, die an Flughäfen, Bahnhöfen, U-Bahn- und Busstationen angebracht ist.
Im Amtsblatt wurde ein Dekret zur Harmonisierung der Regeln für das nächtliche Abschalten von Werbung veröffentlicht, und dieses Verbot trat bereits am 7. Oktober 2022 in Kraft.
Die Abschaltpflicht wird dann ab dem 1. Juni 2023 auf leuchtende Werbung ausgeweitet, die von Stadtmobiliar getragen wird. Die Nichteinhaltung dieser neuen Regeln wird mit einer Geldstrafe von bis zu 1500 € geahndet.
4- Ein Rückgang des Verbrauchs in den Gemeinden
In dem von der Regierung vorgelegten Plan zur Energieeinsparung werden auch die Gemeinden aufgefordert, mitzuspielen und ihren Verbrauch zu senken.
Während große Städte wie Paris und Marseille bereits Energiesparmaßnahmen angekündigt haben, werden alle Gemeinden, auch die kleinsten, dazu angehalten, die öffentliche Beleuchtung zu reduzieren und die Beleuchtungszeiten von Sportanlagen wie Stadien zu verringern.
Da die Heizung innerhalb von Sportanlagen bis zu 10 % des Energieverbrauchs einer Stadt ausmacht, müssen außerdem Sporthallen ihre Temperatur um 2°C und städtische Schwimmbäder um 1°C senken.
5- Hilfen für Einzelpersonen
Dieser Plan zur Energieeinsparung, der darauf abzielt, den Energieverbrauch in Frankreich bis 2024 um 10 % zu senken, sieht natürlich auch vor, Privatpersonen in diese nationalen Bemühungen einzubeziehen.
Der Staat hat insbesondere für Januar 2023 eine Beihilfe von bis zu 65 € pro Haushalt für die Installation einer Zeitschaltuhr an seinem Heizkessel geplant. Diese Ausrüstung ermöglicht es nämlich, den Betrieb eines Heizkessels in Abhängigkeit von den Nebenzeiten und der Anwesenheit zu Hause anzupassen.
Außerdem kündigte Clément Beaune, der für Verkehr zuständige Minister, an, die Franzosen zur Bildung von Fahrgemeinschaften anregen zu wollen, indem er einen Bonus von 100 € für Personen einführt, die sich an einer Fahrgemeinschaftsregelung beteiligen.
Er nannte auch andere Möglichkeiten, wie die Einrichtung kostenloser Parkplätze an Autobahneinfahrten und reservierter Fahrspuren für Fahrgemeinschaften auf den Straßen.