Seit Anfang 2024 wurden vier Meldungen über Haarglättungsprodukte gemacht. Aus diesem Grund rät die nationale Agentur für Lebensmittelsicherheit, Umwelt und Arbeitsschutz (Anses) nun davon ab, Glättungsprodukte auf Basis von Glyoxylsäure zu verwenden. Wir schlagen vor, einen Überblick über die Gefahren dieser Produkte und die bestehenden Alternativen zu geben.
Was ist Glyoxylsäure?
Glyoxylsäure, auch Oxoessigsäure genannt, ist eine chemische Substanz, die als Glättungsmittel in einigen Haarpflegekosmetika verwendet wird.
Man findet sie in Konzentrationen zwischen 0,5 und 10 % in Schönheitsprodukten wie Shampoos, Spülungen, Lotionen und Cremes zur Haarglättung, insbesondere beim brasilianischen Glätten.
Warum wird Glyoxylsäure nicht empfohlen?
In einer Pressemitteilung vom 16. Oktober 2024 haben die Anses, die DGCCRF und die Generaldirektion Gesundheit die Fachleute in Friseursalons, Kosmetikgeschäfte und Nutzer auf die potenziellen Gefahren von Glättungsprodukten auf Basis von Glyoxylsäure aufmerksam gemacht.
Diese Vorsichtsmaßnahme folgt auf mehrere Meldungen von akuten Nierenversagen im Zusammenhang mit dieser Art von Glättungsprodukten seit Anfang des Jahres 2024.
In Erwartung der Ergebnisse eingehenderer Analysen bis Ende des Jahres rät die Anses von der Verwendung dieser Produkte ab. Sie hat auch ein Verfahren eingeleitet, um die europäische Gesetzgebung zu ändern und die Verwendung dieser Substanz in Kosmetika besser zu regulieren. Derzeit ist Glyoxylsäure in der Europäischen Union nicht geregelt.
Was sind die Gefahren von Glyoxylsäure?
Mehrere Fälle von Nierenversagen wurden nach einer Exposition gegenüber Glyoxylsäure gemeldet. Die ersten Symptome treten einige Stunden nach der Exposition gegenüber diesem Produkt auf, insbesondere durch brasilianisches Glätten.
Die Anzeichen eines Nierenversagens sind:
• Bauch- und/oder Rückenschmerzen.
• Übelkeit und Erbrechen.
Zu beachten: Man sollte sich auch vor Glykolsäure in Acht nehmen, einem weiteren sehr häufigen Inhaltsstoff in Anti-Aging-Cremes oder gegen Akne, der sich im Körper in Glyoxylsäure umwandeln kann.
Was tun bei Exposition gegenüber Glyoxylsäure?
Wenn Sie die zuvor beschriebenen Symptome nach einer Haarglättung verspüren, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen oder ein Giftinformationszentrum anrufen.
Vergessen Sie bei Ihrem Anruf nicht zu erwähnen, dass Sie mit einem wahrscheinlich glyoxylessigsäurehaltigen Glättungsprodukt in Kontakt gekommen sind.
Hier sind die Nummern der Giftinformationszentren in Frankreich:
• in Angers: 02 41 48 21 21.
• in Bordeaux: 05 56 96 40 80.
• in Lille: 08 00 59 59 59.
• in Lyon: 04 72 11 69 11.
• in Marseille: 04 91 75 25 25.
• in Nancy: 03 83 22 50 50.
• in Paris: 01 40 05 48 48.
• in Toulouse: 05 61 77 74 47.
Wie kann man die Exposition gegenüber Glyoxylsäure vermeiden?
Laut Anses ist Glyoxylsäure daher ein kosmetischer Inhaltsstoff, den man vermeiden sollte, da er potenziell nierenschädlich ist. Es ist wichtig, diese Warnung ernst zu nehmen, da die chemischen Substanzen in Haarpflegeprodukten über die Kopfhaut aufgenommen werden und leicht ins Blut gelangen können.
Um sich nicht potenziell schädlichen Inhaltsstoffen wie Allergenen, endokrinen Disruptoren oder reizenden Substanzen auszusetzen, wird empfohlen, Folgendes zu wählen:
• ein Shampoo ohne Sulfate und Parabene mit so wenigen Inhaltsstoffen wie möglich.
• einen Conditioner oder eine Haarmaske auf Basis von pflanzlichen Ölen.
• eine natürliche Haarfarbe auf pflanzlicher Basis, die Sie nach einer mehrwöchigen Entgiftung anwenden sollten, wenn Sie regelmäßig chemische Färbungen verwenden.
Wenn Sie schließlich ein Spülprodukt suchen, um Ihrem Haar Glanz zu verleihen, probieren Sie einfach den folgenden natürlichen Tipp aus. Verdünnen Sie einen Esslöffel Apfelessig in einer Flasche Wasser und verwenden Sie diese Mischung für die letzte Spülung nach Ihrer Haarmaske oder Ihrem Conditioner.