Dyslexie, die sich durch Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Buchstaben und Lauten beim Erlernen des Lesens äußert, betrifft 5 % bis 10 % der schulpflichtigen Kinder in Frankreich. Lange Zeit Opfer von Vorurteilen, profitieren diese Schüler nicht immer von einer angemessenen Betreuung, obwohl ihre Lernschwierigkeiten heute offiziell als neuroentwicklungsbedingte Störung anerkannt sind. Wir bieten Ihnen an, das bekannteste der "Dys"-Störungen in 5 Fragen besser zu verstehen.
1- Was ist Dyslexie?
Die Dyslexie ist eine Störung, die das Erlernen des Lesens und Schreibens beeinträchtigt. Betrachtet man die griechische Etymologie des Wortes, so ist die "Dyslexie" eine Sprachstörung (von "dys", "Schwierigkeit" und "lexis", "Wörter").
Diese besondere Schwierigkeit, Buchstaben, Silben oder Wörter zu erkennen, tritt ohne jegliche visuelle, auditive oder intellektuelle Defizite und trotz normaler Schulbildung auf. Sie geht häufig mit Rechtschreibschwierigkeiten einher, weshalb der spezifischere Begriff "dyslexie dysorthographie" verwendet wird.
Diese Pathologie betrifft häufiger Jungen als Mädchen. Sie wird von der WHO seit 1991 als Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten anerkannt und in Frankreich erst seit 2018 als eine Störung der neuronalen Entwicklung!
Mehrere berühmte Dyslektiker haben die Geschichte geprägt: Leonardo da Vinci, Auguste Rodin, Thomas Edison, Winston Churchill, Albert Einstein und Gustave Flaubert!
2- Was sind die Anzeichen für Dyslexie?
Die charakteristischsten Zeichen der Dyslexie sind:
• visuelle Verwechslungen zwischen Buchstaben mit ähnlichen oder symmetrischen Graphien (m und n; b und d; p und d; u und n).
• auditive oder phonetische Verwechslungen zwischen ähnlichen Lauten (d und t; f und v; oi und a).
• Buchstabenvertauschungen in den Silben ("clo" für "col").
• Silbenvertauschungen in den Wörtern ("pestacle" statt spectacle).
• Auslassungen oder Hinzufügungen von Buchstaben in den Wörtern.
• eine schlechte Worttrennung.
• eine Langsamkeit beim Entziffern des gelesenen Textes.
Die Dyslexie ist ein ernstes Handicap für das Erlernen des Lesens, da ein dyslexisches Kind nicht in der Lage ist, die Wörter und Sätze korrekt zu segmentieren und die geschriebenen Symbole in entsprechende Laute zu verwandeln.
Diese Störung allein reicht aus, um die Lernschwierigkeiten der betroffenen Kinder zu erklären. Heute weiß man, dass diese Schüler weder an Bildung noch an gutem Willen mangeln, aber es muss weiterhin betont werden, da "dys"-Kinder Opfer vieler Vorurteile oder Missverständnisse sind.
3- Wie diagnostiziert man Dyslexie?
Bevor eine Diagnose von Dyslexie gestellt wird, müssen andere mögliche Ursachen für die Leseschwierigkeiten ausgeschlossen werden, insbesondere:
• ein Hördefizit;
• ein Sehproblem;
• eine Sprachstörung;
• psychische und affektive Störungen;
• ein Intelligenzdefizit.
Die Dyslexie kann somit als eine anhaltende Schwierigkeit beim Erlernen des Lesens bei intelligenten Kindern, die normal beschult sind und keine sensorischen Störungen haben, definiert werden.
Zu beachten: Trotz der Fortschritte in den Neurowissenschaften sind die Ursachen der Dyslexie nicht genau bekannt. Das Auftreten dieser Störung ist unabhängig vom schulischen Umfeld des Kindes, seinem sozio-kulturellen Hintergrund und den ihm beigebrachten Sprachgrundlagen.
4- Welche medizinische Betreuung für Kinder mit Dyslexie?
Die Rehabilitation bei einem Logopäden, mit Unterstützung eines Pädagogen oder eines Psychotherapeuten, ermöglicht es Kindern mit Dyslexie normalerweise, lesen zu lernen.
Im Gegensatz dazu führt diese Rehabilitation in der Regel nur zu einer unvollständigen Korrektur der Schwierigkeiten der Kinder in der Rechtschreibung (Dysorthographie).
Die Betreuung von Kindern mit Dyslexie wird nur teilweise von der Sozialversicherung erstattet. Tatsächlich werden nur die Sitzungen bei einem Logopäden zu 60% erstattet. Alle anderen Konsultationen bleiben vollständig auf Kosten der Eltern, wenn sie in privaten Praxen durchgeführt werden. Nur einige Krankenkassen erstatten einen Teil dieser Kosten.
Welche schulischen Anpassungen gibt es für Dyslektiker?
Die Dyslexie erfordert eine langfristige Betreuung. Eine schulische Anpassung und das Engagement der Eltern sind zwei wesentliche Faktoren, um dem Kind zu helfen, diese Störung zu überwinden.
Hinweis: Dieses Problem kann durch wenig Leseübung verschärft werden, daher ist es wichtig, von klein auf mit dem Kind zu lesen.
Idealerweise sollte die Betreuung durch einen Logopäden von Anpassungen im Schulalltag des Kindes begleitet werden.
Es gibt zwei Anpassungen, die das Leben von Schülern mit Dyslexie erleichtern:
1- Die Verwendung eines Computers, der weniger manuelle Geschicklichkeit zum Schreiben erfordert.
2- Die Nutzung von Unterrichtsmaterialien, die großzügiger gestaltet sind und größere Schriftzeichen enthalten.
Die Neurowissenschaften haben nämlich gezeigt, dass größere Abstände zwischen den Buchstaben Dyslexikern helfen, schneller zu lesen.